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Neuseeland: Höhepunkte der Südinsel
Text und Fotos: Eckart Winkler, Bad Nauheim, http://www.eckart-winkler.de
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Allgemeine und touristische Informationen zu Neuseeland

 

Walbeobachtung in Kaikoura - Britische Großstadt Christchurch - Stadt der Pinguine Oamaru - Wilde Landschaften im Süden - Atemberaubender Milford Sound - Abenteuerstadt Queenstown - Gletscher am Rand des Regenwaldes

Statistik
Datum der ReiseSeptember 1999
Dauer10 Tage
Bericht online seitMai 1999
Aktualisiert amMai 1999

 
Panorama Kaikoura Phantastisches Panorama in Kaikoura.
Auf halbem Weg zwischen Christchurch und Picton (wo viele mit der Fähre von Wellington ankommen) gelegen, ist Kaikoura jedenfalls einen Aufenthalt wert. Die Stadt ist gemütlich und klein, es gibt jedoch viele Unterkünfte sowie Restaurants, Kneipen und Cafés. Der Strand leider steinig, das Panorama mit der langen Küstenlinie und der noch im neuseeländischen Frühjahr schneebedeckten Kaikoura Mountain Range ist einmalig. Berge bis zu fast 3000 m Höhe garantieren gute Wintersportbedingungen, und Kaikoura ist der Ausgangspunkt hierfür. Empfehlenswert ist auch eine Tageswanderung um die nahegelegene Halbinsel. Mit etwas Glück kann man die hier ansässige Robbenkolonie beobachten.
Pottwal Im Zeitlupentempo tauchen die Pottwale unter und zeigen dabei ihre riesige Schwanzflosse.
Tiere sind auch der eigentliche Höhepunkt der Gegend und für die meisten der Grund, nach Kaikoura zu kommen. Vor der Küste leben ganzjährig Pottwale, und so werden täglich, sofern es das Wetter zuläßt, Beobachtungstouren unternommen. Die Bootstour dauert 2-3 Stunden, und dank moderner Radartechnik ist die Chance, die bis zu 20 m langen Meeresriesen zu Gesicht zu bekommen, recht gut. Hat die Crew ein Exemplar aufgespürt, kann das Boot sich bis auf etwa 50 m nähern. Der Ablauf ist dann immer derselbe. Etwa 5-10 min liegt der Wal an der Oberfläche und atmet, bläst dabei jedesmal seine Wasserfontäne in die Luft. Dann geht er auf Tauchstation, und man kann seine riesige Schwanzflosse sehen. Ein erhebender Moment. Auch Delphine sind hier keine Seltenheit. Es werden auch spezielle Delphintouren angeboten. Hierbei dürfen die Gäste auch ins Wasser und, wenn es klappt, mit den Tieren schwimmen.
Kathedrale Christchurch Die Kathedrale ist das Wahrzeichen von Christchurch.
Mit einer Drittelmillion Einwohnern ist Christchurch die größte Stadt der ansonsten dünn besiedelten Südinsel und die einzige, der man das Prädikat "Großstadt" verleihen möchte. Trotzdem geht es hier links und rechts des Avon River gemütlich zu. Die Kathedrale, die alte Universität, der Botanische Garten. Hier kommt keine Hektik auf. Darüber hinaus wirkt die Stadt äußerst britisch. Zur Erkundung von Christchurch steht eine eigens restaurierte Straßenbahn zur Verfügung, Kommentare für die Touristen inklusive. Spaß macht auch eine Bootspartie auf dem Fluß. Man hat die Wahl zwischen Tret- und Paddelboot. Internationale Bedeutung hat Christchurch vor allem als Ausgangspunkt zahlreicher Antarktis-Expeditionen. Wer möchte, kann sich hierüber im International Antarctic Centre am Flughafen informieren.
Lake Tekapo Kristallklares Wasser und schneebedeckte Berge am Lake Tekapo.
So sehen alle Seen auf der Südinsel aus, und die meisten sind Stauseen. Damit gelingt es, sämtlichen Energiebedarf des Landes zu decken, Atomkraft ist unnötig. Der kleine Ort Tekapo am Ufer des Sees ist darüber hinaus ein beliebter Urlaubsort. Zum Schwimmen ist es auch im Sommer zu kalt, aber die Gegend eignet sich wunderbar zum Wandern. Während der Wintersaison sind die Skigebiete von hier aus gut zu erreichen. Auch der Mount Cook, mit 3764 m der höchste Berg Neuseelands, ist nicht weit.
Oamaru In Oamaru gibt es auch echte Pinguine zu sehen.
Zwei Möglichkeiten hierzu gibt es. Zum einen die Zwerpinguine in ihrer Kolonie am Hafen. Zum anderen die Gelbaugenpinguine am Bushy Beach. In beiden Fällen sieht man nur in der Dämmerung etwas. Dann kommen die Tiere aus dem Meer zurück, um ihre Jungen zu füttern. Es ist beeindruckend zu beobachten, wie sie mit einer Welle an Land gespült werden, sich aufrappeln und mit ihrem typischen Gang zu ihren Kleinen watscheln. Oamaru ist aber auch architektonisch interessant. Eine Menge alter und prachtvoller Gebäude finden sich hier. Sie stammen aus einer Zeit, als die Stadt durch Goldfunde immensen Reichtum aufwies.
Moeraki Boulders Die Herkunft der Moeraki Boulders ist immer noch umstritten.
Sind es Überreste vulkanischer Aktivität? Oder stammen sie aus dem Weltall? Hier scheiden sich die Geister. Geklärt scheint das Alter mit über vier Millionen Jahren. Ihr Umfang beträgt bis zu vier Meter. Und wer sie sehen möchte, sollte Gummistiefel dabei haben oder einfach barfuß gehen. Die Abzweigung von der Hauptstraße etwa 30 km südlich von Oamaru ist ausgeschildert.
Orepuki In Orepuki richten sich die Bäume nach dem Wind.
Eine der landschaftlich schönsten Strecken ist die "Southern Scenic Route", die von Balclutha über Invercargill bis Te Anau führt. Teilweise ist das Fortkommen zwar etwas beschwerlich, da große Teile der Straße nicht befestigt sind (mehr als 30-50 km/h sind dann nicht möglich). Angesichts vieler beeindruckender Aussichtspunkte, Wasserfälle und Möglichkeiten der Tierbeobachtung (meist Delphine und Robben) lohnt es sich aber trotzdem. Je mehr Zeit zur Verfügung steht, desto besser. Kurios ist der Ort Orepuki. Hier weht während des ganzen Jahres der Wind gleichbleibend aus einer Richtung, so daß alle Pflanzen dementsprechend wachsen.
Milford Sound Kann mit den norwegischen Fjorden locker mithalten: Der Milford Sound.
Sicher ein Höhepunkt der Südinsel. Und der einzige, der mit dem Auto zu erreichen ist. Beeindruckend seine Ausmaße: 22 km lang, die Berge steigen aus dem Wasser auf über 1600 m auf. So der Mitre Peak (auf dem Bild links), der seinen Namen von der Ähnlichkeit zu einer Bischofsmütze (Mitra) erhalten hat. Durch den geringen Wasseraustausch mit der Tasmanischen See und die vielen Wasserfälle liegt auf dem Salzwasser eine 2 m dicke Süßwasserschicht. Dieses filtert die Lichteinstrahlung stärker, so daß bereits in 8 m Tiefe Verhältnisse herrschen wie sonst in 60-80 m. Flora und Fauna haben sich darauf eingestellt, was man eindrucksvoll im Unterwasserobservatorium sehen kann. Den Milford Sound sollte man nicht verlassen, ohne eine Bootsfahrt darauf unternommen zu haben. Neben der landschaftlichen Schönheit lassen sich auch zahlreiche Tiere beobachten: Pinguine, Delphine, Robben. Der einzige Fjord, der in dieser Gegend ohne weiteres erreicht werden kann, ist der noch mächtigere Doubtful Sound (über den Lake Manapouri und eine Straße ohne Verbindung zum allgemeinen Straßennetz). Alle anderen Fjorde sind nur von der Tasmanischen See zugänglich oder durch tagelange Märsche durch die Wildnis.
Kea Der Kea ist auf den Parkplätzen im Gebirge anzutreffen, wo er die Touristen um Futter anbettelt.
Ein ausgesprochener Spaßvogel ist er, dieser Bergpapagei. Besonders gerne macht er sich auch an den abgestellten Autos zu schaffen. Da wird gerne mal ein Schlauch durchgebissen, was die Fahrzeugbesitzer dann natürlich gar nicht mehr lustig finden. Ein besonderer Leckerbissen für ihn scheint der Gummi an den Autotüren zu sein. Wer sich auf der Südinsel einen Mietwagen nimmt, wird meist bereits Bißspuren daran finden. Und wie man sich somit denken kann, zeigt der Kea keinerlei Respekt vor dem Menschen. Bei Drohgebärden macht er drei Schritte rückwärts, man sieht ihn äußerst selten fliegen. Dazu ist er offenbar zu faul.
Queenstown Queenstown liegt am Lake Wakatipu. Der hebt und senkt sich alle paar Minuten um 12 cm.
Dies entspringt einer alten Maori-Legende, festzustellen ist es mit dem bloßen Auge allerdings nicht. Eine wahre Abenteurerstadt ist dieses Queenstown. Allerdings sind es die modernen Abenteuer, die hier locken: Bungy-Jumping, Paragliding, Jetboat-Fahren. Der neueste Schrei ist "Fly by Wire". Dabei steuert man selbst eine bis zu 180 km/h schnelle Rakete über einer Schlucht. Atemberaubend! Wer all dies versuchen möchte, sollte ein prall gefülltes Portemonnaie mitbringen, da ist kaum etwas für unter 50 Euro zu bekommen. Billiger ist da schon die Fahrt per Gondel auf Queenstowns Hausberg mit einer phantastischen Sicht auf die Stadt und den See. Dort oben gibt es dann doch einen Spaß, den man sich leisten kann: die Asphaltrodelbahn. Darüber hinaus ist die Gegend ideal zum Wandern. Eine Menge Wege sind ausgeschildert. Und im Winter locken die Skigebiete.
Fox-Gletscher Der Fox-Gletscher wächst täglich um 40 cm. Bald hat er den Regenwald erreicht.
Übertroffen wird er diesbezüglich nur noch vom Franz-Josef-Gletscher, der jeden Tag um 1 m zulegt. Auch wenn man dies als Besucher natürlich nicht feststellen kann (wer wollte schon so lange warten?), sind diese Gletscher doch ein Phänomen. Auf nur 300 m ü.M. gelegen, wo die Temperaturen nur im Winter unter null Grad sinken, schmelzen sie nicht. Dies verdanken sie der Tatsache, daß ihre Dicke mindestens 40 m beträgt. Auf Erläuterungstafeln kann man nachlesen, warum das so funktioniert. Besser bucht man eine halbtägige geführte Tour, bei der man alles Wissenswerte erfährt. Nur dann kann man wirklich bis zum Eis vordringen. Längere Touren führen sogar auf das Eis und durch Gletscherspalten. Und das ist dann wirklich beeindruckend.

 

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